Hepatitis B Symptome, Übertragung, Behandlung

Hepatitis B (auch: Leberentzündung Typ B) ist eine Virusinfektion der Leber. Es wird normalerweise durch sexuelle Kontakte übertragen. Die Krankheit kann sowohl akut als auch chronisch sein. Mögliche Symptome sind Müdigkeit, Gelbsucht oder Verfärbung von Urin und Stuhl. Manchmal zeigen Infizierte überhaupt keine Symptome. Lesen Sie mehr über Ansteckung, Symptome, Therapie, Prognose und Prävention von Hepatitis B!

Was sind Hepatitis-B-Symptome?

Hepatitis B ist für Betroffene meist nicht so einfach zu erkennen. Viele Anzeichen einer Infektion sind unspezifisch (z. B. Müdigkeit, Übelkeit). Oft gibt es überhaupt keine Symptome (asymptomatische Infektion). Das ist besonders tückisch, weil das hochansteckende Hepatitis-B-Virus dann unwissentlich auf viele gesunde Menschen übertragen werden kann.

Hinweis: Etwa ein Drittel aller infizierten Erwachsenen zeigt keine Symptome. Bei einem weiteren Drittel Symptome wie:

  • Ermüdung
  • Appetitlosigkeit
  • Brechreiz
  • Muskel- und Gelenkschmerzen, aber keine Gelbsucht.
  • Schließlich ist im letzten Drittel (zusätzlich zu den anderen Beschwerden) eine Gelbsucht vorhanden.

Inkubationszeit von Hepatitis B

Die Zeit zwischen Ansteckung und Auftreten der ersten Symptome einer Hepatitis B (Inkubationszeit) beträgt 30 bis 180 Tage. Bis zum Ausbruch der Krankheit vergehen im Durchschnitt 60 bis 120 Tage (zwei bis vier Monate).

Akute Hepatitis B: Symptome

Akute Hepatitis B beginnt mit unspezifischen Symptomen wie:

  • Appetitverlust
  • Abneigung gegen bestimmte Lebensmittel
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • leichtes Fieber

Nach etwa drei bis zehn Tagen – aber nicht zwingend – kann eine Gelbsucht (Gelbsucht) auftreten: Haut, Schleimhäute und das Weiße der Augen (Sklera) verfärben sich gelblich. Dies wird häufig bei Säuglingen und Menschen mit schwachem Immunsystem beobachtet. Außerdem kann sich der Stuhl verfärben und der Urin dunkel werden.

Chronische Hepatitis B: Symptome

Hepatitis B gilt als chronisch, wenn über mehr als sechs Monate spezifische Antikörper gegen den Erreger im Blut nachweisbar sind. Symptome müssen bei den Betroffenen nicht zwangsläufig auftreten. Wenn ja, dann erscheinen sie in Form von:

  • Ermüdung
  • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Anorexie
  • Gewichtsverlust
  • gelegentliches Druckgefühl unter dem rechten Rippenbogen

Bei etwa einem Prozent der Patienten verursacht eine chronische Entzündung Leberkrebs oder Leberschwund (Leberzirrhose). Das Leberkrebsrisiko ist bei Hepatitis-B-Patienten sogar rund 100-mal höher als bei der „Normalbevölkerung“! Die Entstehung einer Leberzirrhose wird durch Alkoholmissbrauch und eine zusätzliche Hepatitis-C-Infektion begünstigt.

Zusätzliche Infektion mit Hepatitis D

Hepatitis-B-Patienten können sich auch mit Hepatitis D infizieren. Bei dieser sogenannten Superinfektion verläuft die Lebererkrankung schwerer als bei einer reinen Hepatitis-B-Infektion. Zudem erhöht die zusätzliche Typ-D-Virus-Infektion das Zirrhose-Risiko weiter. Auch Leberkrebs wird begünstigt: Bei einer kombinierten Infektion mit Hepatitis B und D bildet sich der bösartige Tumor früher als bei einer B-Infektion allein.

Hepatitis B: Übertragung

Sehr häufig werden Hepatitis-B-Viren durch sexuellen Kontakt übertragen – über Sperma, Vaginalsekret oder Speichel. Aber auch andere Körperflüssigkeiten wie Muttermilch, Tränen oder Blut können die Erreger übertragen. So wird die Krankheit oft über infiziertes Blut weitergegeben. Daher sind Menschen, die mit Blut und Nadeln oder anderen scharfen Gegenständen hantieren, besonders gefährdet für eine Hepatitis-B-Infektion.

Das beinhaltet:

  • medezinische Angestellte
  • Dialysepatienten
  • Drogenabhängige
  • Patienten, die Blut oder Plasma erhalten (Blutprodukte werden vor der Verabreichung streng kontrolliert)
  • Menschen, die sich unter unhygienischen Bedingungen Ohrlöcher, Tätowierungen oder Piercings stechen

Achtung: Eine Ansteckung ist auch durch gemeinsame Zahnbürsten und von der Mutter auf ihr Kind möglich (während Schwangerschaft oder Geburt sowie während der Stillzeit). Bei bekannter Hepatitis-B-Infektion einer Mutter wird das Kind innerhalb von 12 Stunden nach der Geburt geimpft.

Hepatitis B: Behandlung

Bei akuten Infektionen ist meist keine spezifische Hepatitis-B-Therapie notwendig – die Erkrankung heilt fast immer spontan spontan aus. Bei Bedarf kann der Arzt jedoch die Symptome behandeln.

Darüber hinaus sollten die Patienten Bettruhe einhalten, gut auf sich selbst aufpassen und kohlenhydratreich, aber fettarm essen. Ganz wichtig ist auch der Verzicht auf Alkohol – dessen Entgiftung die erkrankte Leber zusätzlich belasten würde. Aus dem gleichen Grund sollten möglichst keine leberschädigenden Medikamente wie Schmerzmittel und weibliche Geschlechtshormone (Pille) eingenommen werden.

Chronische Hepatitis B wird normalerweise mit antiviralen Medikamenten behandelt. Dazu gehören: Nukleosid- und Nukleotid-Analoga: Sie hemmen die Vermehrung von Hepatitis-Viren. Werden z.B. Lamivudin, Entecavir, Telbivudin oder Tenovovir-Dipivoxil. Die Wirkstoffe werden als Tablette eingenommen.

Interferon-α und pegyliertes Interferon-α (PEG-Interferon-α): Sie wirken ebenfalls antiviral und stimulieren außerdem das Immunsystem. Ihre Anwendung erfolgt als Injektion.

Ziel der medikamentösen Therapie ist es, die Virusmenge im Blut so weit wie möglich zu senken. Dadurch sinkt das Risiko für Leberzirrhose und Leberkrebs als Folge einer chronischen Hepatitis B. Heilbar ist die Erkrankung mit den Medikamenten jedoch meist nicht.

Hinweis: Bei manchen Patienten mit chronischer Hepatitis B vermehren sich die Viren nur wenig, die Leberwerte sind oft normal und die Leber ist (noch) wenig geschädigt. Dann beschränkt sich die Therapie oft auf regelmäßige Kontrolluntersuchungen.

Schutz vor Hepatitis B

Der sicherste Schutz gegen Hepatitis B ist die Impfung. Es wird normalerweise zusammen mit dem Impfstoff gegen Hepatitis A verabreicht. Der Impfstoff wird empfohlen für:

  • Männer, die Sex mit Männern haben
  • Menschen mit erhöhtem Risiko beim Sex (Partnerwechsel)
  • Menschen mit chronischer Lebererkrankung
  • Personen mit Kontakt zu Hepatitis-B-Erkrankten (z. B. Krankenhauspersonal)
  • Menschen, die ihre Droge injizieren oder unter Drogen setzen
  • Die Impfung ist auch für HIV-Positive möglich und empfehlenswert.
  • Kondome können das Hepatitis-B-Risiko verringern, aber nicht ausschließen.

Wenn es um den Drogenkonsum geht, ist es am besten, sich zu schützen, indem man nur seine eigenen Spritzen und Zubehörteile verwendet.

Über den Autor – Dr. H.S. Hermanides
Dr. H.S. Hermanides promovierte für ihre Forschung zu HIV in der Karibik. Sie arbeitet derzeit als Spezialist für Infektionskrankheiten im Rotkreuzkrankenhaus in Beverwijk, Niederlande.

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